Der Brief - Gedichte die das Leben schrieb - Krebstagebuch

Gedichte die das Leben schrieb

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Der Brief

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Der Brief

Hallo Pa,
ich wollte dir noch so vieles sagen,
doch leider ging alles viel zu schnell
und ich konnte mich nicht von dir verabschieden.
Du hast uns so viel geholfen,
warst immer für uns da,
du hast zwar nie viel gesprochen,
doch du wußtes immer bescheid.
Du warst so Stolz auf mich,
dass ich 2 tolle Mädels habe,
dass wir dass Grundstück gekauft haben,
dass du mit anpacken konntest,
du warst dabei,du hast so viel mit angepackt,
du hattest so viel Spass und dafür Danke ich dir.
Es gab auch Tage,da hatten wir uns gestritten
und der Haussegen hing schief,
doch wir haben uns immer wieder aufgerafft
und es geschafft uns wieder zu vertragen.
Ohne Dich hätten wir es in manchen Situationen nicht geschafft.
Warum bist du nicht bei den ersten Anzeichen zum Doc gegangen,
diese Frage geht mir nicht aus dem Kopf,
du bist ein Sturkopf gewesen und dafür
könnt ich dich so in den Hintern treten.
Ich war so sauer als Ma mir dass erzählt hat
da wußte ich,dass du Nachts ein Schlaganfall hattest.
Ich wollte noch zu dir kommen,
dich besuchen,doch ich war selber in der Klinik
und jeder sagte mir ich soll dich so in Erinnerung behalten,
so wie du warst.
Doch ich seh dich als kleiner hilfloser armer Mensch da sitzen
und es war ein riesiger Schock für mich,
mein Pa der immer so stark und groß war,
sitzt da wie ein Häufchen Elend auf dem Boden.
Ich hätte ins Krankenhaus kommen müssen,
egal was andere gesagt haben,
doch es ist nun zu spät
und ich verabschiede mich nun von dir
mit diesem Brief.
Ich mache mir riesige Vorwürfe deswegen
und ich wollte dir noch einniges sagen,
deine Hand halten und dir sagen wie sehr ich dich Lieb habe.
In meinem Herzen lebst du immer weiter
und ich werde dich nie vergessen.
Deine dich liebende Tochter
© by Andrea 2011
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