Der verlorene Krebskampf - Gedichte die das Leben schrieb - Krebstagebuch

Gedichte die das Leben schrieb

Direkt zum Seiteninhalt

Der verlorene Krebskampf

Krebstagebuch


Bild1
Der verlorene Krebskampf


Da mein Mann Franz, auch liebevoll Bubi genannt, Anfang des Jahres 2003 ,im Alter von 47 Jahren,schwer an Magenkrebs erkrankte habe ich hier unseren gemeinsamen Kampf gegen diese Krankheit aufgeschrieben.
Jetzt werden Sie bestimmt denken wieso der gemeinsame Kampf???
Ja es war auch mein Kampf,denn ohne meine Mithilfe hätte Männe so manches Mal aufgegeben.
Ich bin auch schon seid etlichen Jahren sehr krank und habe NIE aufgegeben. Diese Stärke hatte ich auch auf Männe übertragen,denn ohne seine Mithilfe ging es einfach nicht. Man darf sich nicht selbst bemitleiden und gehen lassen. Man muss aufstehen und kämpfen.

Auch wenn wir diesen Kampf verloren haben,so möchte ich auch Mut machen um jeden Tag zu kämpfen, denn jeder Tag den man noch gemeinsam verbringen darf ist ein Geschenk Gottes.

Angefangen hat es alles Anfang Januar 2003. Männe hatte einen Umzug für seine und meine Schwester gemacht und hatte danach tierische Schmerzen. Ich meinte wir sollen doch einen Arzt holen was er natürlich nicht wollte. Hatte mir aber solche Sorgen gemacht das ich meinen Sohn anrief,der auch gleich aus Hamburg angedüst kam. Da es aber mittlerweile schon Nachts war konnten wir nichts mehr machen. Also am Samstag Männe ins Auto eingeladen und in die Klinik. Dort hatten die Ärzte den Verdacht das die Wirbelsäule entzündet sei. Also eine Spritze,Tabletten und wieder ab nach Hause mit dem Vermerk wir möchten am Montag bei dem Hausarzt vorstellig werden. Am Montag dann zum Hausarzt,der dann Blut abgenommen und Ultraschall gemacht hatte. Wieder Tabletten und ab nach Hause. Mittwoch noch einmal hin zum Arzt da die Schmerzen unerträglich wurden,wieder eine Spritze. Am Donnerstag dann rief der Hausarzt an Männe müsse sofort in die Klinik da die Blutuntersuchung einen Verdacht auf einen versteckten Tumor ergeben hat. Also Klamotten zusammengepackt und ab in die Klinik nach Neumünster,das war der 06.01.2003.
In Neumünster angekommen wurde Männe gleich von Kopf bis Fuss untersucht.

Es wurden einige Untersuchungen zur Sicherung der Diagnose gemacht. es wurden eine Gastroskpoie(Magenspiegelung),bei der Gewebeproben zur feingeweblichen Untersuchung mit Mikroskop entnommen werden.Weiterhin wurde eine Röntgenuntersuchung des gesamten Magen-Darmtraktes mit Kontrastmitteln durchgeführt. Als festsand das es sich um ein Karzinom handelte wurden weitere Untersuchungen erforderlich, endoskopische Ulltraschalluntersuchung,Röntgen der Lunge(Thorax),Computertomographie des Abdomens um eine Meteastesierung festzustellen.

Das Magenkarzinom ist ein Karzinom,das sehr schnell anfängt zu streuen,d.h. es fällt das umliegende Gewebe schon sehr früh an.Besonders häufig treten dann Metastasen in der Leber,Lunge,Knochen und auch im Gehirn auf.

Bei Männe wurde ein Karzinom diagnostiziert. Am Freitag den 10.01 durfte mein Mann erst einmal für 2Tage nach Hause.Am Samstag Morgen dann rief der Arzt aus dem Krankenhaus an mein Mann möchte doch noch am Samstag in die Klinik kommen zur OP-Vorbereitung die dann am Montag den 13.01 erfolgen sollte. Ich laufe hier Montags Morgens wie ein Tier im Käfig herum und warte das die Op vorbei ist und auch alles gut gegangen ist. Plötzlich klingelt um ca.10Uhr Morgens das Telefon,ich nehme ganz aufgeregt den Hörer ab und wer ist dran???Männe!!!! Ich ja wieder fertig mit den Nerven und unseren Hausarzt angerufen und nachgefragt ob er nicht einmal so lieb wäre und im Krankenhaus nachfragt warum die OP abgesagt wurde. Mein Hausarzt teilte mir dann Abends um 22Uhr mit das die OP in letzter Sekunde abgebrochen wurde da sie noch eine Krebsart entdeckt hatten den es auf der Welt nur 50 Mal gibt. Nun gingen die Untersuchungen wieder von vorne los. Lange Zeit konnten sie den anderen Krebs nicht finden.
Nun wurde ich auch langsam fünsch und unruhig und bat die Ärzte im Krankenhaus um ein Gespräch.
Das Gespräch fand dann am 16.01 im Beisein meiner Söhne und Männe statt. Was wir da zu hören bekamen liess mein Blut in den Adern gefrieren.

Männe hat ein nicht verhorntes Plattenepithelkarzinom im Magen, wobei noch nicht bekannt ist ob es ein primär im Magen entstandenes Karzinom ist oder das es sich um eine Metastase im Magen handelt,auch ist die Grösse des Karzinoms noch nicht bekannt.

Ich fragte dann nach den Überlebungschancen.Man sagte mir ohne OP keine mehr und mit Op Schulterzucken. Na ja das waren ja schöne Aussichten. Männe durfte dann erst einmal wieder nach Hause weil die Ärzte noch auf ein Ergebnis vom Hystologischen Institut warten mussten.. Vom 24.01. bis zum 05.02 folgten dann noch weitere Untersuchungen um auch sicher zu gehen,ob man es noch operiert.

Prognose:
Wird in einem frühen Stadium operiert,d.h. wenn sich der Magenkrebs noch auf die innerste Schicht des Magens beschränkt ist die Überlebenswahrscheinlichkeit nach fünf Jahren 90%. Jedoch wird das Magenkarzinom meist erst deutlich später entdeckt.Dadurch wird die Prognose wesentlich schlechter. Hier liegt eine Überlebensrate bei durchschnittlich 15% nach fünf Jahren.Demzufolge ist die Krebsfrüherkennung beim Magenkarzinom von grosser Bedeutung für den weiteren Verlauf.



Vom 05.02. wurde Männe dann bis zum 08.02 erst einmal beurlaubt und der neue Op-Termin auf den 10.02.gelegt. Ihr glaubt nicht was in unseren Köpfen für Gedanken schwirrten während Männe zu Hause war. Geht Alles gut oder nicht!? Männe hat uns alle immer wieder beruhigt das ich mich schon fragte "wo nimmt dieser Mann bloss die Ruhe her?"
Männe nahm immer mehr ab und konnte auch nicht mehr richtig essen. Was hatte ich bloss für eine Angst ihn zu verlieren. Die ganze Familie versammelte sich dann auch noch in den Tagen wo Männe zu Hause war.Es kam mir vor als wenn sie ihn Alle noch ein letztes Mal sehen wollten.Es wurden auch noch Bilder gemacht usw.Es war einfach schrecklich für mich. Ich durfte Männe natürlich nicht zeigen das ich solch eine Angst hatte.Habe versucht zu lachen obwohl mir zum Weinen war. Die Nächte waren noch schrecklicher,bei jeder Drehung von ihm dachte ich es ist etwas.Hörte ich ihn nicht atmen war die Panik da. Obwohl ich sein Schnarchen immer hasste war ich jetzt froh das ich es hörte.
Am 08.02. brachte ich Männe dann wieder zurück ins Krankenhaus nach Neumünster. Dort wurde er auch gleich wieder liebevoll von dem Pflegepersonal willkommen geheissen, denn er war inzwischen schon ein sehr lieber Patient geworden.


An dieser Stelle möchte ich mich auch einmal bei den Ärzten und dem Pflegepersonal des FEK Neumünster Station 73 für Ihre unermüdliche Fürsorge bedanken. Die Ärzte haben alles gegeben was in Ihrer Macht stand um Männe zu helfen. Sie haben keine Untersuchung ausgelassen. Was sagte Männe? "er hat bis auf den Kreissaal alles durch".

Am 08.02. wurden im Krankenhaus mit Männe noch die Therapiemöglichkeiten besprochen.

Bei der Behandlung des Patienten mit einem Magenkarzinom kommen zwei Arten in Frage.
1. Die Operation,der Tumor operativ wird entfernt.
2. Die Chemotherapie-Mesikamente werden zur Abtötung der Krebszellen eingesetzt.

Bei Männe nun sollte die Operation angewandt werden,es wird eine Gastrektomie (Magenentfernung) durchgeführt werden.

Es gibt nun verschiedene Möglichkeiten einer Gastrektomie,es kommt auf die Grösse und Ausbreitung des Karzinoms an.
1. Zweidrittel des Magens sowie des Magenausgangs und der Anfang des Zwölffingerdarms müssen entfernt werden. Das obere Magendrittel bleibt dann erhalten.
2. Vierfünftel des Magens müssen entfernt werden evtl.Magenausgang oder Mageneingang.
3. Der gesamte Magen muss entfernt werden.Sitzt das Karzinom sehr hoch muss zusätzlich der untere Abschnitt der Speiseröhre entfernt werden.

Bei Männe nun sollte die Dritte Variante durchgeführt werden,also der ganze Magen entfernt werden.
Auch am Sonntag fuhr mich einer meiner Jungs,wie jeden Tag, ins Krankenhaus,da ich selbst nicht fahren konnte. Viel hatte ich von Männe aber leider nicht da er für die am nächsten Tag anstehende Op vorbereitet wurde. Er musste viel, so ein ekeliges Zeug, trinken (zur Darmentleerung),ergo sassen wir meistens in Nähe einer Toilette. Um ca.18Uhr verabschiedeten wir uns dann.Wir hatten Beide Tränen in den Augen und ich sagte noch zu Männe "mache Dir keine Sorgen um mich ich schaffe das schon",denn Männes grösste Sorge galt mir falls etwas schief gehen sollte. Daran aber wollte ich gar nicht erst denken.Zu Hause angekommen rief ich dann meine ganze Verwandschaft an und bat sie Montags bitte nicht zu kommen und auch nicht anzurufen. Ich werde mich melden,wenn etwas ist oder wenn die Op vorbei ist.Ich hätte es einfach nicht ertragen wenn meine Kinder alle mit ihren Kindern hier gesessen hätten mit Trauerminen. Als ich das erledigt hatte ging ich fast die ganze Nacht ins Internet und in meinen Kummerkasten um mich abzulenken. Irgendwann in der Nacht nahm ich dann eine Beruhigungstablette und legte mich aufs Sofa und liess den Fernseher die ganze Nacht laufen. Ich kann gar nicht beschreiben was mir alles für Gedanken durch den Kopf gingen,es war einfach nur die Hölle. Irgendwann bin ich dann doch noch eingeschlafen. Montag Morgen war ich dann früh schon wieder auf den Beinen und schielte immer zum Telefon und dachte bei mir "naaa ruft Männe wieder an,das die Op wieder abgesagt wurde?" Aber nee das Telefon blieb stumm.Ich erst einmal versucht,mir mit meinen zitterigen Fingern,einen Kaffee zu kochen. Wieder eine Beruhigungstablette und ins Internet,doch auch dazu hatte ich keine Ruhe. Hatte mich vorsorglich bei den Ärzten erkundigt wie lange die Op in etwa dauern wird. Also warten bis Mittag dann werden sie ja wohl endlich anrufen. Es wurde 11Uhr,es wurde 12Uhr,es wurde 13Uhr,meine Güte und meine Unruhe wuchs von Minute zu Minute. Lief von einem Zimmer ins nächste,dann wieder an den Computer und meine Unruhe wuchs weiter. Noch eine Beruhigungstablette. Mittlerweile war es dann schon 14 Uhr und immer noch kein Anruf. Um 1/4nach14Uhr wurde mir es dann zu bunt,ich konnte den Druck einfach nicht mehr aushalten und rief dann selbst auf der Intensivstation an(die Nummer hatten mir die Schwestern von Station 73 freundlicher Weise gegeben). Meldete mich mit D.. und fragte ob mein Mann schon auf Intensiv wäre. Frau D.. rufen Sie in einer viertel bis halben Stunde noch einmal an. Meine Güte hoffentlich ist alles gut gegangen,meine Nerven waren zum zerreissen angespannt. Mein Herz hat wohl der ganze Ort klopfen hören. Das Spiel mit dem Anrufen ging dann noch 2 Mal,fiel bald in Ohnmacht vor Anspannung,es war einfach nicht auszuhalten, glaubt mir das gönne ich Niemanden. Um ca. 15Uhr hatte ich dann endlich einen Arzt an der Strippe und ich fragte wieder ob mein Männe schon auf Intensiv sei. Ja,kam die erlösende Nachricht,ich fragte dann wie es Männe denn geht und ob ich Männe denn schon besuchen könnte. Ich bekam die Erlaubnis ihn kurz zu sehen aber erst um 17Uhr30. Lieber Gott ich Danke Dir Männe lebt waren meine ersten Gedanken und ich fing fürchterlich an zu weinen. Die ganze Anspannung fiel erst einmal von mir ab und wieder hörte der ganze Ort einen Stein der Erleichterung plumpsen. Habe dann erst einmal sämtliche Familienmitglieder angerufen das Männe lebt,denn die sassen auch Alle wie auf Kohlen. Danach habe ich mir erst einmal einen Fahrer besorgt und einer meiner Söhne kam dann auch sofort. Dann fuhren wir zur Klink. Auf der Intensivstation angekommen muss man sich erst telefonisch anmelden,dann durfte man erst in den Vorraum. Danach wurde uns ein Kittel gegeben,doch mein jüngster Sohn blieb lieber im Vorraum sitzen er wollte Männe nicht an Schläuche sehen. Ich dann mit weichen Knien dem Pfleger gefolgt und da lag Männe,ich schwankte kurz und bin dann an sein Bett. Oh meine Güte wie er da so lag wie ein kleines Würstchen,mir kamen wieder die Tränen. Männe wurde künstlich beatmet und wurde vorrübergehend ins künstliche Koma gesetzt. Dann kam ein Arzt und ich fragte dann was sie denn gemacht hätten. Der Arzt sagte mir das sie Männe den ganzen Magen,die Milz ein Stück von der Bauchspeicheldrüse und ein Stück von der Speiseröhre entfernen mussten und das der Zustand noch sehr kritisch sei. Ich konnte gar nichts mehr sagen und die Knie wurden wieder weich ich musste an mich halten damit ich nicht umkippe. Der Arzt merkte meinen Zustand und gab mir dann einen Stuhl.Ich durfte dann fast eine Stunde bei Männe bleiben. Habe gebetet das er am Leben bleiben möge. Bin dann wieder zu meinem Sohn der mich dann in den Arm nahm weil er merkte das ich vollkommen aufgelöst war. Zu Hause angekommen haben wir dann erst einmal einen Kaffee getrunken.Als mein Sohn dann wieder weg war musste ich erst einmal wieder hemmungslos weinen.

Nach 2Tagen durfte Männe die Intensivstation verlassen und wurde auf die Station 73 verlegt,wo er natürlich mit grossem Hallo begrüsst wurde. Dort erholte Männe sich relativ schnell.
Am 5.Tag haben wir ihn dann mit dem Rollstuhl schon einmal mit inden Aufenthaltsraum genommen,mit sämtlichen Apperaturen,denn die Sucht eine zu schmöken war bei Männe riesengross. Von da an erholte er sich noch besser. Ging sich alleine waschen und auch schon mal selbsständig über den Flur. Männe klagte aber immer beim Laufen über starke Schmerzen in beiden Leistengegenden. Ansonsten erholte er sich ganz gut. Am 17.02 hatte Männe dann Hunger,er musste abernoch einen Gastro-Schluck nehmen und untersucht werden.Wenn das ohne Befund ist bekommt er etwas zu Essen. So war es denn auch,Männe bekam Zwieback und Astronauten-Nahrung.(Mit einem Mal erbricht er fürchterlich und fängt am ganzen leib an zu zittern. Ich fragte ihn was denn los sei,er hächelte bloss das er keine Luftbekäme. Diesen Anblick wünsche ich nicht meinem ärgsten feind,Männe lag da im Bett wie so ein BSE.Krankes Rind,entschuldigt den Vergleich,aber ich kann es nicht anders beschreiben. Es stellte sich herraus das Männe eine Lipofundinallergie hatte. Nach dem er Sauerstoff und Cortison per Tropf bekam erholte er sich langsam wieder.
Da ich meinem ältesten Sohn,der ein Lungenemphysem und schwer Asthma hat,nichts von dem kritischen Zustand Männes gesagt habe,da er es sonst psychisch nicht verarbeitet hätte, habe ich ihn dann am 19.02 mitgenommen in die Klinik da ich ja davon ausging das es Männe besser ging. Wir betraten das Krankenzimmer um Männe abzuholen und was wir sahen liess mir schon wieder den Atem stocken. Männe lag wieder an Tröpfen.Ich fragte dann was los sei. Männe sagte das er so unheimlich starke Schmerzen hätte und sein Bauch ganz hart und geschwollen sei und das er die Nacht in dem Besucherzimmer auf Sesseln geschlafen hätte. Da ich Früher auch einmal 1Jahr auf einer Station gearbeitet habe ,schaute ich es mir an. Bin dann gleich ins Stationszimmer und habe es dort einem Arzt gesagt,der auch gleich mitkam. Danach mussten alle Besucher das Krankenzimmer verlassen,da nun reges Treiben herrschte,mehrere Ärzte betraten Männes Zimmer. Es wurde sofort eine Sonographie gemacht. Inzwischen stand ich voller Sorge um meinen Sohn der kreidebleich war und um Männe. Mir wurden die Knie immer weicher,denn ich wusste das bedeutet nichts Gutes. Meine Angst um Männe wuchs wieder ins Unermässliche.
Nach einer für mich scheinenden Ewigkeit kamen dann die Ärzte wieder aus dem Zimmer. Eine Ärztin bat mich mit ihr zu kommen,ich folgte ihr mit weichen Knien und versuchte ruhig zu bleiben. Die Ärztin teilte mir dann mit das Männe einen Darmverschluss und eine Blindarmentzündung hätte und er notoperiert werden müsste. Sie müssten ihm vielleicht einen künstlichen Darmausgang legen,was ich dazu meinte. "Wenn damit das Leben meines Mannes gerettet wird dann ist es ok",sagte ich. Zu dem Zeitpunkt wusste ich aber nicht das Männe dies abgelehnt hatte und dann lieber nach Hause wollte anstatt "so einen Büttel" wie er sagte zu haben. Ich fragte die Ärztin dann noch wann die Op gemacht werden solle und obich noch Zeit hätte meinen Sohn nach Hause zu fahren. In ca. 2 Stunden meinte die Ärztin. Danach ging ich nochmals zu Männe und sagte das ich gleich wieder komme. Mein Sohn fuhr dann mit mir nach Hause,denn ich hatte gesehendas es meinen Sohn sehr mitgenommen hat. Zu Hause angekommen telefonierte ich erst einmal in der Verwandschaft rum um einen Fahrer zu bekommen der mich wieder ins Krankenhaus zurück fährt. Wie es immer so ist in einem solchen Fall wenn man wirklich Jemanden brauchte,waren sie nicht zu erreichen oder hatten kein Auto um mich abzuholen. Eine Schwägerin von mir hatte sich dann ein Auto geliehen und kam dann auch(für mich eine Ewigkeit)und nahm mich gleich in den Arm. Wir dann im Affentempo zurück ins Krankenhaus,denn ich wollte Männe ja noch vor dem Op erreichen. Abgehetzt kamen wir dann auf der Station an. Gott sei gedankt,Männe lag noch auf seinem Zimmer.
Wir blieben dann noch bis kurz vor dem Op und versuchten Männe zu beruhigen das schon Alles gut werden würde. Er hatte unheimlich Schiss was ich natürlich auch hatte durfte es ihm aber nicht zeigen. Männe bekam dann die LmaA Tablette und dann mussten wir uns verabschieden da er um kurz vor 20 Uhr abgholt werden sollte. Wir mochten gar nicht los gehen.
Ich ging dann noch ins Stationszimmer und fragte ob man mich benachrichtigen könnte wenn die Op gelaufen ist. Die Schwester fragte mich dann ob sie dann auch noch mitten in der Nacht anrufen sollen was ich natürlich bejate,denn ich hätte sowiso kein Auge zu bekommen. Zu Hause angekommen wartete die gesamte Familie schon auf meine Schwägerin und mich.
Nun ging die Warterei los,schafft Männe es noch mal oder nicht?????? Wir sassen alle ganz aufgeregt im Wohnzimmer und tranken eine Tasse Kaffee nach der anderen vom Zigarettenkonsum ganz zu schweigen. Um kurz nach 23 Uhr dann der erlösende Anruf von Arzt. Es ist alles gut gegangen und Männe brauchte keinen künstlichen Darmausgang. Ihm gehe es relativ gut,er brauchte auch nicht künstlich beatmet werden. Man waren wir froh.

Als Erstes wo Männe nach schaute als er aus der Narkose erwachte war ob er nun einen Büttel hatte und stellte mit grosser Erleichterung fest das er keinen hatte. Männe wurde am darauf folgenden Morgen schon wieder auf die Station verlegt. Leider erholte Männe sich nun nicht so schnell wie bei der ersten Op,ausserdem litt er auch unter starken Depressionen was er natürlich nicht zugeben wollte. Bei jedem Zwicken und Zwacken dachte er nun müsse er wieder unter das Messer.Er hatte eine panische Angst davor.
Nachdem die Heilung der Narben grosse Fortschritte machte durfte Männe dann am 26.02.2003 das Krankenhaus verlassen und mit nach Hause.
Man gab mir noch mit auf dem Weg das Männe 6-8 Mahlzeiten zu sich nehmen müsse.Ausserdem wegen seines hohen Speichelflusses 2Mal am Tag Iprof Tabletten einnehmen. Er müsse auch nach einem 1/4 Jahr zur Kontolluntersuchung damit ausgeschlossen wird das sich weitere Metastasen gebildet haben. Da Männe zum Treppen steigen zu schwach war haben wir ihm ein Bett im Wohnzimmer hergerichtet.
Männe freute sich wie ein Schneekönig wieder zu Hause zu sein,was ich ihm ohne weiteres nachfühlen konnte.
Da Männe aber wenig Appetiet hatte besorgte ich ihm alles Mögliche damit er etwas zu sich nahm. Ich besorgte Joghurt,Puddings frisches Gemüse usw.es wurde für ihn fast 5 Mal am Tag eine warme Mahlzeit gekocht,leider erbrach er sich dauernd wegen seinem hohen Speichelfluss so das er wenig bei sich behalten konnte und noch mehr abnahm. Es war schrecklich es mit ansehen zu müssen.Ausserdem gingen die Tabletten sehr auf den Kreislauf und Männe wurde von Tag zu Tag schwächer. Habe dann die Medikation langsam reduziert,natürlich mit Zustimmung unseres Arztes.
Meine Sorge um Männe stieg ins Unermessliche,ich wollte ihm so gerne helfen und wusste einfach nicht wie. Die Aufklärung seitens der Ärzte ist leider gleich null,auch machte mir unser Hausarzt auch nicht gerade Mut,denn die kritische Phase sei noch lange nicht vorbei.

Habe selbständig Salbe für's wund werden,ein Geleekissen usw. besorgt damit er wenigenstens etwas Erleichterung hatte,denn er war ja nur noch Haut und Knochen. Männe hatte von 67 Kilo auf 48 Kilo abgenommen.Es war furchtbar für mich mitansehen zu müssen wie Männe immer mehr verfiel. An dieser Stelle möchte ich mich auch einmal bei meiner Schwägerin Heidi (die selbst an Darmkrebs leidet) bedanken das sie immer für mich und Männe da war und auch noch ist. Sie kam extra von Schleswig um mir zu helfen und um auch Männe Mut zu machen. Danke Heidi,es ist schön zu wissen das es Dich gibt,ich habe Dich sehr lieb und hoffe von ganzem Herzen das wir noch eine schöne lange Zeit miteinander verbringen können.

Auch danke ich unseren Söhnen mit Familien für die tolle Hilfe und ihren Beistand,sowie Allen die uns in dieser schweren Zeit so viel Mut gemacht haben. Danke.....

Langsam wusste ich mir aber keinen Rat mehr denn Männe nahm einfach nicht zu. Da ich selbst eine HP im Internet habe,habe ich mich auf die Suche nach Hilfe gemacht und bin so auf das Krebs-Forum gestossen.
Habe dann in dem Magenkrebs-Erfahrungsaustausch-Forum folgendes geschrieben:

Hallo,
ich bin foh den Krebs-Kompass gefunden zu haben. Meinem Mann ist in Januar der ganze Magen,Milz ein Teil der Bauchspeicheldrüse und ein Teil der Speiseröhre entfernt worden.
Er hatte ein Plattenepethiel.
Nun hat er einen fürchterlichen Speichelfluss.
Bekam Itrop Tabletten die den Speichelfluss lindern sollten,doch die hatten so starke Nebenwirkungen das mein Mann sie nicht vertragen konnte.
Weiss Jemand von Euch vielleicht was ich machen kann????
Mein Mann ist 47 Jahre und ich möchte ihm so gerne helfen. Der über nacht angespeicherte Speichel wird Morgens durch Erbrechen ausgeschieden was meinen Mann sehr viel Kraft kostet.
Was kann ich noch tun damit er zunimmt???
Hatte schon Maltodextrin besorgt doch auch das kann er nicht vertragen. Vielleicht hat ja Jemand von Euch auch Erfahrungen damit und kann mir helfen????
Danke und liebe Grüsse
Claudia D...

Es dauerte gar nicht lange und ich bekam eine Antwort:
Hallo Claudia,
nach meiner Magenentfernung hatte ich auch mit Erbrechen und vermehrtem Speichelfluss zu kämpfen.Ich habe 1/2 Stunde vor jeder Mahlzeit Paspertintropfen genommen.
Um wieder fit zu werden hat mir mein Hausarzt Medivitan gespritzt. Ich habe etwas zugenommen und kann auch wieder Sport treiben.
Gruss Bernd.

Habe mir dann meine Frage und die Antwort von Bernd ausgedruckt und bin damit nächsten Morgen gleich zum Arzt. Der hat mir dann für Männe MCP-beta Tropfen verschrieben Medivitan(das man auch selbst bezahlen muss) würde Männe aber nicht bekommen dafür wöchentlich eine B12-Spritze. Entweder der Glaube versetzt Berge oder die Tropfen haben wirklich angeschlagen,denn Männe ging es von Tag zu Tag ein bischen besser. Der Speichelfluss liess auch etwas nach.
Leider war er psychisch noch sehr labil,ein Auf und ein Ab,mal Himmelhochjauchzend und dann von eine Minute zur anderen wieder zu Tode betrübt. Mir fiel auch schon bald nichts mehr ein wie ich ihm noch helfen könnte. Ich war auch langsam schon am verzweifeln,denn ich kämpfe auch mit meinen Krankheiten und gebe nicht auf,warum er?????? Eines Tages platzte mir echt der Kragen und ich sagte zu ihm er solle sich doch nun endlich einmal zusammenreissen,denn jeden Morgen das Bettzeug runter auf die Couch,bedienen von hinten und vorne,Abends das Bettzeug wieder rauf. Ich war einfach am Ende,seelisch,körperlich und auch so. Am darauffolgenden Tag musste ich mit meinem Sohn,der mich fährt,zur Bank nach Neumünster. Als ich wieder nach Hause kam traute ich meinen Augen nicht,was meint Ihr was ich da sah??????? Ihr glaubt es nicht,Männe war am durchsaugen.... Ich sagte zu ihm was machst Du denn da???????,er griente mich an und sagte,die Küche hätte er auch schon fertig. Ich fiel aus allen Wolken vor Freude,obwohl ich doch wegen des Staubsaugens schimpfen musste. Von da ab an wurde das Bettzeug aus dem Wohnzimmer verbannt und Männe zog sich auch richtig an,freu. So ging es dann jeden Tag ein bischen Berg auf.

Doch von nun an bekam er andere Gelüste,es war und ist als wenn er einen neuen Lebensabschnitt wagen wollte. Leider musste sich aber nun alles um ihn drehen,er wurde richtgehend egoistisch und wollte alles haben.Bekam er es nicht maulte er wie so ein kleiner Junge.

Es musste ein neues Auto her,unser Kia-Clarus war ja auch erst 5 Jahre alt.Es sollte nun ein Geländewagen sein. Naja ich in den sauren Apfel gebissen und mit ihm mitgefahren um einen anzuschauen. Wir kamen dann da auf den Autohof und da sah ich den Sportflitzer,einfach schick,fand ich,grins. Ich habe dann Männe richtig heiss gemacht,denn das kann ich gut,lach. Hatte dann nach dem Preis gefragt,der war auch ganz annehmlich,fragte dann noch was der Sportflitzer kosten solle und was er für unseren dann ausgeben wolle. Es passte alles wie die Faust aufs Auge,denn wir mussten nur 1000€ zubezahlen. So hatte Männe dann sein neues Auto,grins,aber eben nicht den Geländewagen.

Zwischenzeitlich waren immer wieder Tiefs,da bekamer keine Luft,hatte schlimme Bauchschmerzen so das ich des Öfteren den Notarzt rufen musste und wieder eine Todesangst hatte ihn zu verlieren. Nachts hörte ich auf jeden Atemzug.Früher hatte ich sein Schnarchen gehasst,Heute liebe ich sein Schnarchen,denn dann weiss ich das alles in Ordnung ist.

Seine Schwester hat an der Ostsee einen Wohnwagen mit Vorzelt,da wollte Männe nun hin eine Woche Camping machen,Anfang Mai. Wir uns die Erlaubnis vom Arzt und auch von meiner Schwägerin eingeholt,Medies und Zeug eingepackt und ab an die Ostsee undes war noch so kalt. Ich merkte aber das Männe die Luft und auch sonst Alles dort sehr gut bekam. Er fing wieder richtig an zu Essen und nahm auch zu,freu. Wir verlebten dort eine Woche. Nun kam Männe aber wieder auf einen neuen Bolzen und schaute sich einen Wohnwagen an.Er hatte auch schnell einen gefunden auch günstig. Doch ich wollte nicht so Recht,denn wer sollte den Wohnwagen im Frühjahr aufbauen und am Saisonende wieder abbauen????? Ich hätte es nicht gekonnt. Männe aber wollte ihn haben.

Zwischenzeitlich musste Männe aber erst einmal zur Kontrolluntersuchung und bekam eine Einweisung ins Krankenhaus nach Neumünster. Ich wieder Sachen gepackt und ab in die Klinik,dort sassen wir dann fast 2 Stunden denn die Schwestern an der Anmeldung wollten ein Bett für Männe besorgen,obwohl er angemeldet war. Nach 2Stunden wurde es mir dann zu bunt,denn Männe musste ja auch etwas Essen.Ich dann hin zur Anmeldung und höflich gefragt wo männe denn nun hin soll,denn er müsse ja auch einmal wieder etwas essen. Kann er ja,andere sind auch krank bekam ich schnippisch zur Antwort. Na nun war ich aber auf Hundertachtzig,denn das durfte einfach nicht wahr sein,Männe kippte mir da bald um und dann so etwas. Ging dann wieder zu Männe und erzählte es ihm,mein Tonfall war wohl etwas laut,denn es kamm ein Pfleger an und fragte warum ich denn so böse sei. Ich erklärte ihm den Sachverhalt und es dauerte keine 5 Minuten und Männe war beim Arzt.Nach einer kurzen Zeit kam Männe mit der Überweisung in der Hand wieder und sagte das die Kontrolluntersuchungen ambulant bei anderen Ärzten gemacht werden müssen,da die Krankenkasse die Kosten dafür nicht mehr übernimmt. Na toll denke ich und mit Männe wieder nach Hause und unseren Hausarzt angerufen und ihm das erklärt.Männe war auch so schlau und hatte den Arzt im KH gebeten es ihm auf die Überweisung zu schreiben,denn sonst hätte unser Arzt uns das nicht geglaubt. Der Hausarzt dann 3 Überweisungen ausgeschrieben,für eine Magenspiegelung,CT und Lunge röntgen, hatte dann auch gleich ganz schnelle Temine für uns besorgt. Nun kam die Angst wieder ob auch Alles in Ordnung ist,sie liess uns Beide kaum schlafen. Dem lieben Gott sei Dank es war Alles ohne Befund,keine Metastasen in der Lunge und sein Ersatzmagen war auch durchlässig.Nun hatten wir erst einmal ein 1/4 Jahr wieder Ruhe.

Nun konnte es mit dem Wohnwagen wieder in Angriff genommen werden. Also meine Wenigkeit wieder zur Bank und dort mit den Leuten gesprochen und bekam auch das Geld und auch das für die Platzmiete. Wir also am 13.06. wieder hin an die Ostsee um den Campingwagen zu kaufen. Als wir da dennn ankamen,hüpfte mein Herz wirklich in die Hose vor Freude,denn der Wohnwagen war weg. Männe natürlich enttäuscht.Habe Männe dann getröstet und gesagt wir können ja noch einmal ein bischen rumschauen vielleicht finden wir ja noch etwas passendes. War natürlich nichts. Wir schlenderten dann wieder zu unserem Auto und durch Zufall sah ich ein Schild am Wärterhäuschen Wohnwagen komplett mit Vorzelt und Festplatz zu verkaufen. Sagte dann zu Männe ich werde dort einmal anrufen,was ich dann auch tat. Die Besitzer waren dann auch da und wir konnten gleich hinkommen um ihn anzuschauen,denn er war einen Campingplatz weiter als der von meiner Schwägerin. Männe gar nicht mehr so Feuer und Flamme,denn der Wohnwagen sollte nur 850€ kosten,er meinte das kann ja nichts dolles sein. Na,ja ansehen können wir uns den ja einmal meinte Männe dann. Wir nun dahin und einen schäbigen Wohnwagen gesucht,denn für den Preis konnte man ja nicht so viel erwarten,dachten wir. Wir liefen dann dort auf dem Campingplatz herum und fanden keinen. Ich sah dann Zei Leutchen auf einem Campingplatz sitzen und fragte höflich ob sie vielleicht wissen welcher Wohnwagen hier zu verkaufen sei. Ja hier sind sie richtig das ist unser,ich bekam den Mund vor Staunen einfach nicht wieder zu,denn die Anlage war schon ein Traum. Fragte dann ob ich auch einmal ins Vorzelt und in den Wohnwagen schauen könne.Aber selbstverständlich meinten die Besitzer. Nun kam ich aus dem Staunen überhaupt nicht mehr heraus,denn das übertraf Alles was ich erwartet hatte. Für mich stand schon fest das wir den kaufen würden,grins.,denn nun war ich Feuer und Flamme. Leider war da ein kleiner Haken bei,denn die Besitzer wollten fast noch 6 Wochen dort bleiben,weil die Tochter noch kommen würde um dort Urlaub zu machen. Haben uns dann aber auf 4 Wochen geeinigt.Von da ab an bekamen wir alles.Geschirr,Fahrad für Männe,Fernseher mit Reciver und allem was man sich denken kann,eben komplett. Ich ja nicht ganz doof und habe gleich einen Vertrag gemacht und auch sofort bezahlt. Bat dann noch darum das wir auch gleich dem Platzinhaber als neue Besitzer vorgestellt werden,was dann auch geschah. So hatte Männe seinen Willen auch wieder durchgesetzt. Nun konnten wir es natürlich auch nicht mehr abwarten. Haben uns auch noch das OK von der Krankenkasse und dem Arzt eine Überweisung für Notfälle und die Krankenunterlagen besorgt. Am 13.07. haben wir dann schon in aller Frühe unsere Sachen,Bettzeug,Essen und Blumenkübel die ich gerne mithaben wollte eingepackt und los.
Nun hatten wir unseren schönen Campingplatz und ich dachte Männe wäre jetzt super zufrieden.

 
 
So schön hatten wir es uns dort gemacht

Weit gefehlt. Nun mochte Männe nicht mehr ach Hause und gab mir immer mehr zu verstehen das er doch gerne in der Nähe des Campingplatzes wohnen möchte. Uff dachte ich bei mir nun das auch noch. Als ich Damals so krank wurde wollte ich auch eine wohnliche Veränderung,da unsere Wohnung (5 Zimmer auf 2 Etagen)für mich zu gross war. Da Männe aber seine Arbeit in der Nähe hatte wolte er es natürlich nicht. Nun sollte es aber sein. Unser behandelnde Arzt riet uns auch zu einer wohnlichen Änderung da Männe das Klima hier oben so gut bekommt. Es fanden vorher noch Untersuchungen statt,Ct,Magenspiegelung usw. und es war auch soweit Alles im grünen Bereich. Es darf bloss nicht wieder etwas dazu kommen(Metastasen),denn sie hatten Männe alles soweit geschnitten das eine erneute Op einfach nicht mehr möglich ist. Also besorgten wir uns am Wochenende eine Zeitung aus der Reggion wo unser Campingwagen stand. Wir fanden auch bald das Passende für uns. Eine 2 Zimmerwohnung in Kappeln. Ich rief bei der angegebenen Telefonnumer an und wir machten einen Besichtigungstermin aus. Männe wollte am Tag der Besichtigung die Wohnung gar nicht erst ansehen da sie von aussen unscheinbar wirkte und in der Fussgängerzone von Kappeln lag. Nun wollte ich mir aber die Wohnung trotztdem einmal ansehen. Wir waren angenehm übberrascht,denn es war eine kleine süsse Wohnung.Sie gefielmir auf Anhieb und Männe auch. Da aber noch andere Interessenten die Wohnung besichtigten wurde unsere Neugierde ob wir die Wohnung nun bekommen oder nicht auf eine harte Probe gestellt. Wir mussten noch fast über 2 Wochen warten bis uns der Besitzer anrief und uns fragte ob wir die Wohnung haben wollten. Wir sagten natürlich zu. Da wir aber noch unsere Wohnung in Schönböken kündigten mussten haben wir den Einzugstermin auf den 01.12.2003 gelegt. Mit unserer Vermieterin in Schönböken wurde Männe sich schnell einig und ein Nachmieter war auch schnell gefunden. Somit hatten wir gerade 6 Wochen Zeit um unsere Wohnung zu entrümpeln. Alles was wir nicht mitnehmen konnten haben wir dann den Kindern geschenkt. Sie können mir glauben das wir uns diesen Stress nicht noch einmal antun würden. 18 Jahre hatten wir in der Wohnung gewohnt und es hate sich auch allerhand an Papiere und Krimskram angesammelt was dann auch noch entsorgt werden musste. Aber auch das haben wir mit Hilfe unserer Kinder und Verwandschaft meines Männe geschafft. Männe wollte einen klaren Schnitt,das Schlafzimmer musste neu ,Geschirr usw. auch. Wir nahmen nur das Wohnzimmer und Elektrogeräte mit,das Andere wurde neu besorgt. Zwischendurch fuhren wir dann in die neue Wohnung,die ca.100 Km entfernt lag,und brachten dort schon so einige Sachen,wie Blumen und Zeug hin. Unser jüngster Sohn besorgte dan einen LKW und dann sollte es schon am 14.November losgehen. Dank unserer Kinder und den Geschwistern meines Männes ging alles verhältnismässig schnell über die Bühne und wir zogen dann nach Kappel an die Schlei. Wir fühlen uns hier Beide pudelwohl und haben uns eine kleine Puppenstube geschaffen. Der Einzigste Wermutstropfen ist das unsere Kinder nun so weit weg wohnen.So bekommen wir unsere Enkelkinder nicht so oft zu sehen. Wir lebten uns hier schnell ein und fühlen uns hier super wohl. Unsere Kinder und Enkelkinder haben uns hier auch schon besucht,aber der Reihe nach,grins,denn um alle hier zu haben müsste ich die Kinder stapeln. Es schien als wenn Männe gar nicht krank wäre so voll Tatendrang war er.Er hat Sachen gemacht die er sonst als er noch in Arbeit war nie gemacht hatte. Es wurde gebastelt,gehämmert usw. er hatte richtig Freude daran unsere neue Wohnung zu verschönern.Ich nehme an das er sich auch so von seiner krankheit ablenkte. Männe ging mit mir spazieren,was er sonst nie machte (er hatte immer Müdigkeit vorgetäuscht),er stöberte mit mir in den Geschäften herum und ging mit mir mehrmals fein Essen. Manchmal ist es echt beängstigend,ich habe manchmal das Gefühl das er das Alles macht um nichts zu versäumen. Da meine Internetfreundin Mannu erwähnte das wir sie doch einmal besuchen sollten,kam Männe auf die Idee sie am Nikolaus zu übberraschen. Er kaufte schon die Fahrkarten,denn mit dem Auto wollte er nicht.Vorsichtshalber rief ich dann bei Mannuchen an,sie freute sich riesig. Leider wurde es mit dem Nikolaustag nichts da Mannu arbeiten musste.Also verschoben wir es um eine Woche. Am 12.Dezember war es dann soweit,wir fuhren mit dem Auto nach Schleswig zu meiner Schwägerin und Schwager,denn wir mussten ja unser Auto irgendwo lassen. Wir tranken dann noch Kaffee und dann fuhren Heidi und Ihr Mann Wolfgang dann zum Bahnhof wo sie uns lieb verabschiedet haben. Ein letztes Winken und der Zug setzte sich in Bewegung Richtung Oberhausen. Am späten Nachmittag kamen wir denn in Oberhausen an wo Mannuchen uns schon mit ihrer kleinen Enkelin erwartete. Wir waren 3 Tage bei Mannu und ihrem Männe.Es waren schöne und unvergessene Tage,leider viel zu kurz. Das Weihnachtsfest war hier ruhig und sinnig. Männe hatte den Tannenbaum schön geschmückt und ich habe seinen geliebten Kartoffelsalat gemacht. Männe hat dazu Frikadellen gemacht. Sylvester haben wir auch ruhig verbracht sind dann um Mitternacht an den Hafen gegangen um uns das Feuerwerk anzusehen. Es war einfach traumhaft,aber sau kalt. Inzwischen ist Männe zu 100% Erwerbsunfähig und bekommt auch Erwerbsunfähigkeitsrente. Die ist so hoch das es zum Leben zuwenig und zum Sterben zuviel ist. So ist bei uns nun Einschränkung angesagt,denn wir haben so viel im Leben gepackt,dann schaffen wir das auch noch. Nun ist schon ein Jahr seid der Krebserkrankung Männes vergangen.Es waren Höhen und Tiefen,so das ich dachte ich schaffe es seelisch einfach nicht mehr. Männe war zeitweise sehr verletzend und ungerecht so das ich manches Mal am liebsten meine Koffer gepackt hätte. Mir selbst geht es zeitweise auch furchtbar dreckig doch es zählt nur Männes Krankheit. Ich habe ihm alle seine Wünsche erfüllt,habe es auch gerne gemacht,doch manches Mal denke ich das hätte er ja auch für mich machen können als ich so krank wurde. Na,ja ich will mich nicht beschweren,denn er ist auch für mich da und betüddelt mich die letzte Zeit wo er kann,grins. Er bringt mir auch manches Mal eine kleine Überraschung mit,freu.

Im Moment geht es Männe nicht ganz so gut,ich wollte schon wieder den Notarzt holen da er starken Stuhlgang und Erbrechen hatte. Er war käseweiss.Nun ist Männe auch noch erkältet. Im nächsten Monat muss er auch wieder zu den grossen Untersuchungen,ich hoffe sehr das es alles noch im grünen Bereich ist. Am 1.April fängt auch die Campingsaison wieder an so das Männe wieder Beschäftigung und Ablenkung hat. Ich hoffe von ganzem Herzen das Männe noch lange bei mir bleibt.

Die Angst ist mein ständiger Begleiter.

Leider hat sich Männes Gesundheitzustand nicht wesentlich gebessert sondern irgendwie noch verschlimmert. Es ist für mich eine Qual mit ansehen zu müssen wie er sich dauern erbricht. Es kommt aber immer nur dickflüssiger Schleim.Sein Essen bleibt drin. Seine MCP.beta-Tropfen helfen auch nicht mehr. Haben es auch mit Simplex versucht,das brachte aber nur eine kleine Linderung. Männe bekommt weiterhin alle 14 Tage seine B12-Spritze.
Nun waren wir wieder zu eine Gastro und seid dem Männe den Bericht gelesen hat,den wir mitbekommen haben für den CT am 09.03,ist er noch in sich gekehrter geworden. Er schaut mich manches Mal so merkwürdig an,wenn er meint ich sehe es nicht,das mir eine Gänsehaut den Körper runter läuft.
Leider ist die Gastro-Untersuchung nicht ganz so verlaufen wie ich es mir erhofft hatte.


Tumormarker
CEA mit 5,0 ng/ml erhöht
CA 19/9 von U/ml

Es findet sich bei grenzwerig erhöhtem CEA und initial fortgeschrittenem Magen-Ca. eine Herdsetzung am linken Leberlappen

Dies soll nun per CT abgekärt werden und ich bete zum lieben Gott das sich keine Metastasen an der Leber angesammelt haben.
Vor der Gastro bekam Männe eine Schnaps einen sogenannten Entschäumer. Danach hatte Männe 2 Tage Ruhe mit dem Spucken. Ich rief dann bei dem Internisten an und fragte ob man das Zeug auch auf Rezept bekommen könne. Nach einem erneuten Anruf bei der sehr freundlichen Sprechstundenhilfe (musste es erst mit dem Arzt abkären) bekam ich dann die Zusage,freu. Na dachte ich dann hat Männe vielleicht ja doch wieder etwas Ruhe von dem Spucken,denn das zehrt doch sehr an der körperlichen Verfassung. Ein bischen ist es besser geworden wenn auch nicht viel.

Nun warten wir erst einmal sorgenvoll auf die CT-Untersuchung und hoffen das doch noch Alles im grünen Bereich ist.
Der Kampf geht weiter denn die Hoffnung geben wir noch nicht auf......
© 2008-2023 gedichte-die-das-leben-schrieb.com
Zurück zum Seiteninhalt