Einsamkeit
Sie hüllt mich vollkommen ein.
Die frostig fiese Einsamkeit.
Menschen, schon so lang nicht gesehen,
Echo, das in mir wiederschallt.
Ich versteh nicht. Was ist geschehen?
Leere, die immer wiederhallt.
Lang gedacht, gefühlt, geglaubt,
der Drache sei so verdammt zäh.
Doch nun der Illusion beraubt,
es tut ihm unendlich weh.
Hat hart gekämpft, verbissen, lang.
Doch nun, nasser Morgen tagt.
Dem Drachen wird so Angst und bang.
Er fühlt, wie sein Mut versagt.
Er weiß was hilft, in jedem Falle.
In der Seele schreit es laut.
Er tut es einfach mit der Kralle.
Und öffnet langsam seine Haut.
Herunter fließt das warme Rot.
Seine Kralle er so liebt.
Befreit schnaubt er in der Not.
Erlösung ist es, was sie gibt.
Behände zieht er seine Kreise.
Hängt seinen Gedanken nach.
Er schämt sich auf die eine Weise.
Ergibt sich völlig dieser Schmach.
Es rinnt ihm über seinen Hals.
Durchdringt die harten Schuppen nicht.
Auf den Wunden brennt das Salz,
das tropfet von seinem Gesicht.
Er hat lange ausgeharrt.
Schon seit gut drei Menschenwochen,
hat er seine Gefühle verscharrt.
Doch nun sind sie ausgebrochen.
Müde hebt er seine Schwingen.
Schaut blinzelnd in den hellen Mind.
So früh hört man schon die Vögel singen.
Ob sich das Leben heute lohnt?
Fliegt hoch in den Wolken im Mondenschein.
Sich auf den Weg nach Haus begibt.
Und schließt sich fest in die Höhle ein.
Fragt sich, ob man so was liebt.
Fragt sich, wieso er so einsam ist.
Gedenkt der Haut, der schmerzenden Stellen.
Einfach alles in die Seele frisst.
Braucht auch er Freunde, sucht er Gesellen?
Still und leise er sich selbst verflucht.
Ist seine Haut für ihn nur Opferschaf?
Was ist es genau, was er so sehr sucht?
Die mächtigen Flügel umhüllen ihm im Schlaf.
© Levis 12.05.2003 - 04:47 Uhr